Der 25. März heißt in Schweden unter anderem Waffeltag – Våffeldagen. Mit leckeren Waffeln feiert man, dass in genau 9 Monaten Weihnachten sein wird. Waffeln und Weihnachten und warum jetzt? Auch in anderen christlich geprägten Ländern ist der 25. März ein kirchlicher Feiertag: Maria Empfängnis – eben 9 Monate bis Weihnachten, Jesu Geburt. Nur wie kommen die Schweden dazu diesen auf schwedisch „Marie bebådelsedag“ mit Waffeln zu feiern?
https://www.arla.se/artiklar/vaffeldagen/ Das Internet weiß (fast) alles. Ein anderer, alter Name für Maria Empfängnis war „Unserer Frau Tag – Vår fru dag“, mit unserer Frau war auch Maria gemeint. Und in manchen schwedischen Dialekten hörte sich das Vår fru an wie „Waffer“, was an das deutsche (!) Wort Waffel erinnerte. Und so wurde über den Umweg über das Deutsche aus „Unserer Frau“ „Waffel“.
Und durch die Waffeln wird der Tag noch heute gefeiert. Denn in Deutschland war mir der 25. März nicht als kirchlicher Feiertag bewusst.
Guten Appetit und Freut Euch auf Weihnachten, in neun Monaten ist es soweit…
12 von 12 ist eine Bloggertradition die von „Draußen nur Kännchen“ fortgeführt wird. Am 12. eines Monats wird der eigene Tag – ganz egal wie gewöhnlich – in Bildern festgehalten. 12 Bilder davon werden am Abend geteilt.
Frühstück für Ponies. Es ist mal wieder aller Schnee weggetaut, aber der tiefe Boden noch immer gefroren. So wird der Auslauf trotz eigentlich guten Wasserablaufs doch matschiger als ich es mag.
Obwohl Samstag ist verbringe ich wieder einige Zeit am Computer. Unter anderem brauche ich ein Programm, dass mir bei meiner eigenen Buchhaltung in Schweden hilft. Und bevor der Frust zu groß wird, darf das Schwein ein bißchen grunzen. Das ist viel zu Schade als Hundespielzeug.
Noch etwas Produktives an einem Samtag: Birkenstämme sollen helfen die Holzspäne im Stall zu halten. Die Ponies heben die Füße nicht und verteilen die Späne überall bis aus dem Stall heraus. Jetzt hoffe ich, dass meine Idee mit den Stämmen zum einen die Späne etwas fixiert und zum anderen die Ponies die Füße heben müssen. Dafür auch das Querholz im Eingang. Dem Traktor sei Dank ist das ganze gut zu schaffen.
Wenn Frau spontan beschließt, der Schrank soll JETZT umziehen und endlich an seinen endgültigen Platz kommen, ist so ein Traktor ein wunderbarer Helfer. Solange man ihm ein wenig Diesel füttert, ist er jederzeit bereit und willens die schweren Arbeiten zu erledigen.
Um mein Timing und meine Beobachtungsfähigkeit zu schulen, soll ich in einem Kurs dem Pony genau dann ein Leckerli in den Bottich werfen wenn es gerade den Kopf beginnt zu heben, nachdem es das vorherige Leckerli gefressen hat. Ich habe einen 40l Bottich, aber irgendwie schaffe ich es kaum etwas hinein zu werfen, solange der dicke Pferdekopf darin steckt. Merke: Das Gefäß muss breit und flach sein. Mal sehen was ich dazu finde.
Auf Vorrat kochen – oder Hipp Gläschen für Große. Ich koche meist mehr als ich auf einmal Essen kann. Damit ich nicht tagelang die gleichen Reste essen muss, fülle ich alles heiß in Gläser mit Knackdeckel. Es zieht Vakuum und hält sich im Kühlschrank erstaunlich lang. Funktioniert mit Suppen, Gemüse, Kartoffeln, sogar Frikadellen ziehen Vakuum und lassen sich aufbewahren. Ein kleines Geschenk an mich selbst wenn ich mal wieder keine Zeit oder Lust zum Kochen habe und dennoch etwas Leckeres zu Essen suche.
Nächtliche Raubtierfütterung. Damit die Fresspause nicht zu lang wird, bringe ich vor dem Schlafengehen den Ponies noch einen Sack Heu. Im Gegensatz zu den wirklichen Raubtieren, ist die Verdauung der Pferde nicht auf lange Pausen ausgelegt. Derzeit finden Sie in dem kleinen Auslauf, den ich ihnen aktuell zugeteilt habe um die Wiese zu schonen, nichts mehr als Ergänzung. Daher muss ich die Pause so kurz wie möglich halten (und will als Mensch aber nachts durch schlafen).
Jetzt sind es zwar nur 11 Fotos aber der Tag war gut gefüllt.
12 von 12 ist eine Bloggertradition die von „Draußen nur Kännchen“ fortgeführt wird. Am 12. eines Monats wird der eigene Tag – ganz egal wie gewöhnlich – in Bildern festgehalten. 12 Bilder davon werden am Abend geteilt.
Der 12. ist im März schon wieder ein Samstag. Und so bin ich erst um 8:00 aufgestanden. Hier mein Blick aus dem Schlafzimmerfenster. Es scheint ein herrlich sonniger Tag zu werden. Und es war wieder kalt heute Nacht.
Kurz nach 8:00 Uhr. Blick aus dem Küchenfenster. Es war kalt. Jetzt noch -6°C. Guten Morgen Ponies.
Ob meine Tomaten, Chillis und noch ein paar Warmkeimer noch aufgehen werden? Ich bin gespannt und versorge sie noch eine Weile länger mit Wasser. Die Salate als Kaltkeimer im kühlen Nebenraum sind zum Teil schon aufgegangen.
Frühstück für Ponies, frisches Wasser gab es auch schon. Bei Frost bringe ich es aus Kanistern aus der Wohnung nach draußen, meist 6 10l Kanister am Tag. Wenn es richtig kalt ist, nehme ich warmes Wasser damit die Eisschicht auf dem Wasser oder auch der solide Eisblock in der Tränke wieder auftauen.
Heusäcke für den restlichen Tag und morgen früh vorbereitet. Meist mache ich das unter Mittag. Aber heute sitze ich die meiste Zeit in einem Zoomkurs und gönne mir mit dieser Vorbereitung eine etwas entspanntere Mittagspause.
Frühstück für mich. Gleich ist es 9:00 und mein Kurs geht los. Auch an den Wochentagen gibt es Frühstück für mich erst nachdem ich den Ponies Wasser und Heu gebracht habe. Nur etwas früher.
Ich sitze am Küchentisch mit dem Rechner und ab und an geht der Blick nach draußen in den herrlichen Sonnenschein.
Mittagspause: Meditatives Misteinsammeln. Sonne genießen, Bewegung an der frischen Luft. Gut dass ich täglich draußen zu tun habe. Sonst bin ich ein Stubenhocker, die mit einem Buch wunderbar die Zeit vergißt. Zwei Schubkarren Mist bekomme ich täglich zum Einsammeln nachgeliefert. Und heute habe ich mir auch noch die Zeit genommen, ein Wenig mit den Ponies zu trainieren. Davon ein anderes Mal mehr.
Sonnenuntergang. Ich liebe die Stimmung auf diesem Fleckchen Erde.
Ich kann Bäume ausreißen – aber der Sturm noch viel mehr
Eines Tages beim Misten fand ich einen reichlich schrägen, kleinen Baum vor. Es war absehbar, dass er in Kürze fallen würde. Nur – in welche Richtung? Und wann genau? Und wer oder was ist genau dann unter dem Baum? Ich hatte klare Präferenzen: Nichts und niemand unter dem Baum, kein Heuschuppen, kein Pony und ich auch nicht. In Ermanglung einer Motorsäge überlegte ich wie ich den Baum dazu überreden könnte, sich doch einfach auf den Boden zu legen. Es ist mir gelungen! Und hier seht Ihr meinen ersten selbst ausgerissenen Baum:
Ich kann Bäume ausreißen – nicht nur wo keine sind.
Pünktlich zum Neuen Jahr ist das Winterwunderland verschwunden. Der schöne Pulverschnee einfach weggetaut. Da der tiefe Boden nicht mit aufgetaut ist, konnte das Tauwasser nicht wirklich weg. Und das gibt Matsch. Nach anschließenden Kahlfrösten kam aber doch noch etwas Puderzucker zurück. Die krassen Wechsel von kalt zu warm führten zu heftigen Stürmen. In einer Nacht hat es mir vier Bäume abgerissen, zwei Kiefern und zwei Birken. Unsere Fichten in Deutschland sind Flachwurzler. Bei Sturm fallen sie mitsamt dem Wurzelteller einfach um. Kiefern haben eine Pfahlwurzel, die gibt nicht nach. Aber wenn der Sturm zu heftig wird, bricht irgendwann einfach der Stamm. Ich hatte sehr viel Glück: Die Bäume sind alle durchgefallen bis auf den Boden, liegen neben dem Heuschuppen und bis zu 10 cm vor dem Zaun. Somit nichts kaputt und noch wichtiger auch kein Pony verletzt.
Abgerissene Kiefern in meinem kleinen Wald – neben dem Heuschuppen, neben dem Zaun, durchgefallen bis auf den Boden. Schade um die Bäume, aber zumindest nichts kaputt und keine Gefahr mehr
Durch das wechselnde Wetter durfte ich täglich neu überlegen, wie und wo ich die Ponys füttere: Bei zu viel Frost sind die Heunetze so gefroren, dass kein Heu mehr rauszubekommen war. Also habe ich loses Heu am Boden gefüttert. Bei zu viel Sturm fliegt das lose Heu schneller weg als die Ponies fressen können, wieder im Netz füttern. Und wenn der Schnee gerade wieder getaut ist, steht das Wasser am Boden und die Ponies wünschen trockenes, sauberes Heu im hängenden Netz. Hier besteht noch Optimierungspotential für den nächsten Winter.
Zwei Tage Online-Kurs zum Ponytraining auf Schwedisch
Einige schwedische Trainer, die ihre Pferde mit positiver Verstärkung trainieren und teils auch international unterrichten, haben einen Verein zum „Belohnungsbasierten Pferdetraining in Schweden“ gegründet. Und dieser Verein hat im Januar 2022 mit tollen Referenten zwei Tage via zoom die „BHIS-dagarna“ ausgerichtet. So durfte ich dann ganz spontan mal Verhaltensanalyse, das kognitive Vermögen von Pferden oder auch Kognitionsethologie auf schwedisch anhören. Je nachdem wie gut die begleitenden Folien war, wie ich daraus erkennen konnte um was es geht, konnte ich besser oder schlechter Folgen. Spannend war es auf jeden Fall. Das was ich thematisch schon kannte, war ein toller Sprachkurs. Und das Wort für kurze Pause ist einfach toll: bensträckare – Beinestrecker.
„Mach, dass das gewünschte Verhalten einfach zu machen ist.“ Carolina Fransson (Übersetzung Carolina Winkelbach)
Winterwetterimpressionen
Was sonst noch so passiert ist:
Privater Schwedischunterricht: Eine sehr nette Dame aus dem örtlichen Chor, die früher auch im Bereich Sprachwissenschaften gearbeitet hat, trifft sich einmal in der Woche mit mir zum Konversationskurs, schaut alles durch was ich schriftlich gemacht habe. Es macht richtig Spaß und hilft mir viel mehr als der schwedisch Konversationskurs mit ein paar Schwedisch Lernenden. Als Muttersprachlerin kann ich Ausdrücke und Wendungen von ihr übernehmen. Von mir sollte derzeit auch noch niemand schwedisch lernen wollen. Es gibt schon Teile die richtig sind, aber anderes ist auch deutsch oder englisch gedacht oder ich weiß das gesuchte gerade akut nicht und lass es einfach wissentlich weg.Ich habe zwei Pferd ist zwar falsch, aber der andere weiß schon was gemeint ist, wenn mir gerade der Plural wieder nicht einfällt.
Das Nummernsammeln geht weiter: Mit Hilfe der Personennummer und der ID-Karte habe ich von der Bank eine sog. Bank-ID bekommen. Mit Hilfe der Personennummer und der Bank-ID kann man sich online überall legitimieren. Und damit konnte ich nun meine E-SiM fürs Handy bekommen und habe eine schwedische und eine deutsche Telefonnummer in einem Handy. Meine Unternehmensnummern sind alle noch im Januar gekommen.
Ich war völlig überrascht wieviel Menschen mir welch tolle Weihnachtspakete geschickt haben. Wow. Danke Euch allen. Warum schreibe ich das im Januar? Nun ja Postlaufzeiten oder die Art des Geschenks führten dazu, dass ich dieses Jahr eine verlängerte Weihnachtszeit hatte.
Ich war zum ersten Mal in Schweden beim Friseur. Unerwartet war die Mitarbeiterin eine Deutsche, die auch erst seit kurzem hier lebt. Es fühlte sich sehr unangenehm an mit ihr deutsch zu sprechen und so alle anderen vom Gespräch auszuschließen. Sie hatte darum gebeten – und ja das radebrechen auf schwedisch wäre auch komisch gewesen. Nächstes Mal anderer Friseur.
Kaffee-Einladung bei einer netten älteren Dame. Das wird die Geschichte von der Geburtstagskarte und dem Papierschmetterling.
Feldenkrais intensiv. Selbststudium und Awareness Through Movement Stunden via zoom. Der endgültige Abschluss verzögert sich etwas.
Meine Wasserfilter sind erneuert. Seit Juni letzten Jahres bin ich im Austausch mit Handwerkern wegen der Erneuerung der Filter. Jetzt konnte alles umgesetzt werden und war wohl auch dringendst nötig. Es gibt jetzt überall warmes und kaltes Wasser und der Wasserdruck ist so hoch, das füllen des Wasserkessels ist gar nicht mehr meditativ.